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Mühlbach: Von der Quelle bis zur Mündung

Bericht über die Wanderung vom 26. Mai 1998

Von Jelena Vukovic

Unser W1-Kurs Biologie nimmt an den Fließgewässern Lemp, Mühlbach und Dill einmal im Monat Messungen vor, um die Gewässergüte zu bestimmen. Wir wollten einmal die Belastung eines Gewässers von der Mündung bis zur Quelle hin untersuchen. Da die Quellen von Dill und Lemp zu weit entfernt liegen, haben wir uns für den Mühlbach entschieden.

Am Nachmittag des 26. Mai 1998 war es endlich soweit. Die Wanderung konnte stattfinden. Zuvor war der Termin schon einige Male verschoben worden - entweder, weil einige Kursteilnehmer, die wichtige Messungen durchzuführen haben, an den festgesetzten Tagen nicht teilnehmen konnten oder weil das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung machte.

Auf jeden Fall ist am 26. Mai der Kurs auch nicht vollzählig mitgegangen, so dass wir an diesem Tag die Verantwortlichkeiten anders verteilen mussten. Ich zum Beispiel habe an diesem Tag den Kaliumgehalt bestimmt, obwohl ich sonst den Zinkgehalt messe, denn Necmettin, der sonst dafür zuständig ist, war nicht mitgegangen. Unsere Gruppe bestand an dem Tag aus neun Leuten, das waren außer Herrn Thum noch:
Marco Volkwein (Protokollant)
Sascha Respondek (Ammonium)
Dennis Zimprich (Sauerstoffgehalt)
Nina Hätzel (Erdalkali)
Henrik Kern (Eisen und Mangan)
Mike Hardt (Phosphat)
Christian Pfeiffer (Nitrat)
und ich (Kalium).

Da wir damit gerechnet haben, dass uns der Marsch bis an die Quelle und zurück, sehr viel Zeit kosten wird, stärkten wir uns mit Pizza und Nudeln. Das Essen haben wir uns zum Bahnhof bringen lassen, wo wir es gemütlich verzehrten. Leider war kein Besteck beigelegt worden, so dass ich für einige Gabel und Servietten holen musste. Doch Dennis brauchte nur seine zwei Hände zum Essen. Jetzt wusste unser Kurs wie unsere Vorfahren ohne Messer und Gabel ausgekommen waren!

Mahlzeit!

Wir begaben uns dann um 13.00 Uhr an die erste Messstelle, die Mündung des Mühlbaches in die Dill. Das Wetter war hervorragend, die Sonne schien wie im Hochsommer, und manche von uns wünschten sich ins Schwimmbad.

An der Mündung

Wir wanderten also den Mühlbach entlang, vorbei an den Mietshäusern nahe der Mündung, konnten seinen Lauf unter der Straße nach Leun und unter den Eisenbahngleisen verfolgen. Hinter der Dreieiche an Ortsrand nahmen wir die zweite Messung vor. Dann ging es am Waldrand weiter. Der Weg verlief oberhalb des Mühlbaches. An einer Stelle, links der Wald, rechts Wochenendhäuser, war der Bach zu einem Fischteich gestaut. Hier nahmen wir die nächste Messung vor.

Weiter ging es Waldrand und Mühlbach entlang und zwar so weit, bis wir alle Wochenendhäuser und Gärten passiert hatten. Jetzt konnten wir also den Bach in seinem vom menschlichen Siedlungsbereich unbeeinflussten Zustand messen. Weiter bachaufwärts gab es jetzt nur noch Wald, Wiesen und eine Viehweide. In Höhe der Fischteiche an der Straße nach Leun mündet ein aus dem Wald (Richtung Junker-Johannes-Platz) kommender Bach in den Mühlbach ein. Der Mühlbach selbst kommt aus einem dicken Rohr unter Straße nach Leun hervor. Hier war unsere nächste Messstelle.

Dann marschierten wir an den Fischteichen vorbei und wählten als nächsten Messpunkt, die Stelle, an der der Mühlbach aus dem schattigen Wald als kleines Rinnsal heraustrat.

Der Mühlbach verlässt den Wald

Jetzt brauchten wir nur noch eine Messung an der Quelle. Nur wo war diese? Unser Wanderführer Dennis Zimprich hatte uns glatt an der Quelle vorbei geführt, so dass, als wir an einer Kreuzung ankamen und kein Mühlbach mehr zu sehen war, beschlossen, den direkten Weg zur Quelle zu nehmen - durch den Wald. Ein Glück, dass wir die Quelle überhaupt gefunden haben, wir hätten uns ja auch leicht verlaufen können. Die Quelle, das war der Überlauf einer im Wald gelegenen Trinkwassergewinnungsanlage der Gemeinde Ehringshausen.

Mühlbach-Quelle

Nun waren wir mit allen unseren Messungen fertig und wollten das Getränk, das wir von Herrn Thum als Dankeschön spendiert bekamen, bei der Ichelhäuser Grillhütte trinken. Wir hatten eine Karte dabei, auf der die Waldwege aufgezeichnet waren. Die Karte stimmte aber nicht. Als wir an eine Kreuzung kamen, an der sich fünf Wege trafen, auf der Karte aber nur drei aufgezeichnet waren, hatten wir die Qual der Wahl. Einige aus unserem Kurs wollten unbedingt in Richtung Katzenfurt weiter gehen, weil dieser Weg für sie kürzer war als der nach Ehringshausen. Irgendwie hatten wir uns also ein wenig verirrt. Als dann zwei Wanderer vorbeikamen, sagten sie, dass der Weg, den wir einschlagen wollten, nach Katzenfurt führt.

Herr Thum schlug vor, dass wir dem Weg nach Katzenfurt folgen, und dann, wenn ein Weg nach rechts abzweigt, wir diesen einschlagen sollten. Doch es kam, wie es kommen musste: Es gab keinen Weg, der nach rechts führte.

Weil wir mittlerweile sehr durstig waren, legten wir eine Rast ein und tranken unseren Schoppen. Nun schickten wir Marco Volkwein durch den Wald, um nach einem Weg zu schauen, der eventuell nach Ehringshausen führt. Marco gab dem Rest des Kurses Bescheid, dass er einen Weg gefunden hatte, und wir folgten ihm dann den Abhang hinunter durch den Wald. Weil es mir langweilig wurde, ging ich den einen Weg entlang, um zu sehen, wohin dieser führte. Die Klasse rief mich aber zurück, weil es wieder weiter ging. Sie hatten aber einen Weg eingeschlagen, der Berg ab führte. Am Ende diesen Weges kam wieder eine Kreuzung.

Später stellte sich heraus, dass der Weg, nach dem ich geschaut hatte, mit großer Wahrscheinlichkeit, der richtige nach Ehringshausen war. Der Kurs ging aber quer durch den Wald bergab und am Ende des Weges kamen wir aus dem Wald heraus. Nach einigem Betrachten der Umgebung stellten wir fest, dass wir nicht weit von Katzenfurt entfernt waren. So beschlossen Marco, Mike und Christian nach Katzenfurt zu gehen, da es für sie ein günstigerer Heimweg war, als der, den wir weitergingen. Dennis schlug vor einen Pfad zurück in den Wald zu nehmen, doch der Rest der Klasse hatte beschlossen am Waldrand entlang zu marschieren. Dann kamen wir an eine Stelle, wo der Weg plötzlich endete. Doch um keinen Preis der Welt wollten wir wieder zurück, geschweige denn in den Wald laufen. Also gingen wir über die große Wiese, und siehe da, wir kamen auf die Straße unterhalb von Daubhausen. Von nun an war es leicht, nach Hause zu finden.

Es waren von den ursprünglichen neun am Ende nur noch fünf übrig geblieben, da sich Dennis von uns verabschiedet hatte, um einen anderen Weg nach Ichelhausen zu nehmen.

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